Wie tickt ein Mali? Was ich an PeeWee besonders schätze und andere Dinge, die sich nun im Laufe der Zeit herauskristallisiert haben.


Kleines Update Oktober 2016:

 

PeeWee ist mittlerweile 4 Jahre alt, in der Blüte ihres Lebens und seit einiger Zeit wieder Einzelhund.

Von meinem Ehemann musste ich mich wegen massivem Vertrauensverlust trennen und mit ihm zog auch Isaac aus.

Ich wusste nicht, ob PeeWee in irgendeiner Weise darunter leiden würde, wenn sie von jetzt auf gleich wieder Einzelhund ist, aber das Gegenteil ist der Fall.

Sie geniesst die intensive Zeit mit mir und vermisst weder Ingo, noch Isaac.

Für sie ist elementar, dass ich da bin und da ich da meine Aufmerksamkeit nun uneingeschränkt ihr gehört, blüht sie noch mehr auf.

 

Der Alltag mit ihr ist immer noch unkompliziert und man könnte sie theoretisch überall mit hin nehmen.

Sie ist trotz ihres Temperaments und ihrer gerne mal hektischen, malitypischen Art, offen und selbstsicher.

Besonders schätzenswert ist, dass sie nie fiepsig ist. Ich habe schon viele Malis kennengelernt und sehr viele davon fiepen und quietschen, vorallem bei der Arbeit am Hundeplatz. PeeWee tut das nie. Und wenn sie das je gezeigt hätte, dann hätte ich meine Arbeit mit ihr grundlegend überdacht, um noch mehr Ruhe in den Hund zu bringen.

 

Ein Malinois ist, so denke ich, das 100 %-ige Spiegelbild seiner Besitzer. Ist man grob, hektisch oder unfair, wird der Hund es dementsprechend quittieren. In der Ruhe liegt die Kraft und wenn das Vertrauen stimmt, kann man diese Hunde auch anders "ankratzen" und sie werden nicht im Dauergekreische enden. Man muss nur verstehen wie.

 

Isaac war da ein gutes Beispiel. Ich habe viel Zeit und Ruhe in den Hund gesteckt. Er erfuhr von mir, was es heisst, ruhig und sachlich gearbeitet zu werden. Leider war er nicht mein Hund und so ging viel meiner Mühen wieder verloren.

 

Aber zurück zu PeeWee, deren Charakter und Wesen ich wirklich großartig finde. Klar, behauptet wohl jeder von seinem Hund, dass seiner der Beste, Tollste, Schönste usw. wäre.

Allerdings wird mir das auch sehr oft von aussen bestätigt. Sie ist ein Typ Mali, die das Herz am richtigen Fleck hat und für mich durchs Feuer gehen würde.

 

PeeWee ist von Anbeginn hier mit mir in der Firma. Mein Bürohund und Stressbewältiger.

Kunden, die das Büro betreten, werden mit einem kurzen Bellen angekündigt und je nach Sympathie auch begrüsst. Meistens bringt sie ihre Decke an den Tresen und verlangt dann von ihren "Opfern", dass diese mit ihr zerren müssen.

Streicheln findet sie doof. Das macht sie nur mit Menschen, die sie wirklich gut kennt.

 

Das hört sich alles recht lieb und weichgespült an, in Wirklichkeit aber checkt sie ihr Gegenüber genau aus und ich muss schon ein Auge darauf haben, was sich so manch unbedarfter Mensch plötzlich ausdenkt.

Kunden, die glauben, sie könnten einfach so durch die Tresen-Schwenktür ins Büro direkt kommen, werden gestellt. Ebenso fremde Leute, die auf Toilette gehen wollen und man versehentlich die Verbindungstür zum Büro offen gelassen hat.

Ich glaube, so manch Einer musste danach nicht mehr aufs Klo...

 

Sage ich allerdings, dass es ok ist, dann verhält sich PeeWee auch neutral.

 

Mit Kindern kommt PeeWee recht gut klar. Auch wenn diese gern mal kreischen oder unkontrollierte Bewegungen machen. Natürlich findet sie das dann interessant und es kann auch vorkommen, dass sie dann bellt, aber sie ist dabei klar im Kopf.

Ich lasse sie natürlich niemals mit einem Kind unbeaufsichtigt.

Roman, mein kleiner Neffe, der jetzt gut 3 Jahre alt ist, hat noch immer ein bisschen Angst vor PeeWee, taut aber nach einigen Minuten dann deutlich auf.
Ich denke, die Zwei werden in den nächsten Jahren ein schönes Gespann abgeben. Fussballkicken klappt schonmal ganz gut und PeeWee ist der weltbeste Torwart.

 

 


Auch wenn es mit PeeWees Wesen und Eigenarten nichts zu tun hat, schreibe ich es hier hinein.

Für die News-Seite ist es zu alt, denn dieses Ereignis war bereits am 7.4.2015.

Es soll zumindest einen kleinen Einblick bieten, mit welchen Menschen PeeWee und ich gelebt haben und dessen Lügen bis heute fortdauern.

Ich dachte mir, wenn Jemand nach Antworten suchen möchte, findet das hier dann auch.

Es gibt Menschen, die lügen. Es gibt Menschen, die manipulieren. Wenn man "Jemanden" daraufhin anspricht und um Klärung bittet, geschieht das:

Das und noch so viele andere, unglaubliche Dinge sind der Grund für meine Trennung.

Möge sich jeder sein eigenes Bild machen und gewissen Menschen gegenüber besser Abstand wahren.

Ansonsten kann ich nur viel Glück wünschen.

Meinen Mini-Cooper, den ich für ihn gekauft habe, habe ich für einen Spott-Preis verscherbelt, da ich jede Erinnerung an diese Episode schnellstmöglich löschen wollte.


Bald jährt sich das Zusammenleben von mir & PeeWee zum 3. Mal.

Oktober 2015.

PeeWee ist nun also exakt 3 Jahre und 3 Monate alt und strotz vor Kraft und Energie.

Ihr Charakter hat sich nun voll gefestigt und ich bin sehr stolz, auf diese selbstbewusste, unkomplizierte Hündin.

 

Zuhause treibt sie gern mal Schabernack und ärgert ihren "Ehegatten" Isaac. Er will eigentlich die meiste Zeit seine Ruhe, aber das sieht PeeWee nicht gerne. Also wird er angespielt, angetascht, angeknabbert und mit allen Künsten der malinoisischen (neue Wortkreation) Verführungskunst becirct, bis er sich erbarmt, mit ihr eine Runde zu albern.

Sie hat ihre ganz eigenen Spielregeln. Sie fängt an und sie beendet es auch meist. Widerworte von Isaac toleriert sie zwar, muss aber dann wenigstens das letzte Wort haben.

 

Kontaktliegen haben beide eingestellt.

 

Beim Spazierengehen ist PeeWee sehr geschäftig. Da muss viel markiert werden und Frau Rüdin hebt auch das Bein, an besonderen Stellen. Gerne wird dann auch noch gescharrt, um in Anschluß mit erhobener Rute das Revier divenhaft zu verlassen. Zum Spielen mit Isaac hat sie da keine Zeit. Da ist sie genervt von ihm, wenn er ihr ständig hinter her läuft und sie dann auch noch zu irgendwelchen Wettrennen animiert. Sie rennen dann beide wie die Irren ganz dicht nebeneinander und PeeWee kann es um den Tod nicht ausstehen, wenn er schneller ist, als sie. Nur verliert sie das Wettrennen oft. Er hat eben die längeren Beine. Ihre Wut darüber ist deutlich zu sehen und manchmal auch für Isaac zu spüren...

 

Sie liebt Wasser. Taucht auch hie und da mal komplett unter Wasser, wenn sie am Grund etwas Interessantes entdeckt hat, um es zu bergen.

 

Bei Hundebegegnungen ist sie hellwach, aber ruhig. Ich lasse sie mit keinen fremden Hunden laufen, weil ich nie weiß, was dann passiert. Zumal ich Isaac noch dabei habe und somit immer einer "zuviel" ist. Andersrum genauso.

Dennoch ist es mir schon ein paar Mal passiert, daß ein freilaufender Hund durch seinen Besitzer nicht mehr abrufbar war oder der diesen auch gar nicht erst gerufen hat (auch das ist immer wieder ein "schönes" Thema) und somit ein Aufeinandertreffen nicht zu vermeiden war. PeeWee tritt dann ganz als Chefin auf. Hinstellen, abschnüffeln, Rute oben, auf hab Acht. Benimmt sich der andere Hund, ist alles in Butter und es könnte sogar sein, daß sie sich dann auf ein Spielchen einlässt.

Zeigt der andere Hund allerdings freches Verhalten, ist distanzlos oder gar aggressiv, geht sie drauf und ist da auch recht energisch. Einen ernsthaften Beissvorfall hatten wir aber glücklicherweise noch nie!

 

Andere Hunde blendet sie beim Arbeiten auf dem Hundeplatz völlig aus. Da interessiert sie auch nicht, wenn direkt neben ihr ein unbekannter Hund zum Apportel läuft und sie z.B. derweil Fussarbeit macht. Sie zeigt null Interesse daran, Kontakt zum Artgenossen herzustellen. Das finde ich sehr angenehm.

 

Bei Menschen ist PeeWee neutral. Sie lässt sich nicht von fremden Menschen anfassen und geht dann zurück. Ist dabei aber nicht aggressiv oder unsicher. Sie möchte es einfach nicht.

 


Es ist diese Mischung aus Sensibilität aber auch Härte, wenn es darauf ankommt, stärkster Bindung und Loyalität, Anschmiegsamkeit, Beschützerinstinkt, immer wollen, Schnelligkeit, lustig sein und einem guten Schuß Wahnsinn.

Kein Hund den ich bisher kennenlernte, hatte diese Attribute. Ich hätte wirklich nicht gedacht, daß die Malis so sind. PeeWee liegt am liebsten auf mir drauf. Sie ist mein Schatten, immer da wo ich bin.

Allein schon durch ihre Optik, das schöne kurze Fell, unter dem man jeden Muskel sieht und ihre wachen Augen, hinter denen der Schalk hervorblitzt, hat sie einen
grossen Fan-Kreis, was mich oft dazu zwingt, den meisten davon von einem Mali-Kauf abzuraten, da sie nicht das richtige Umfeld für so einen Hochleistungshund geben könnten. Denn nur dann sind sie glücklich, wenn sie ihre Triebe und Temperament ausleben können.


 

Januar 2014

Ein Jahr bin ich nun Malinois-Besitzer. Und das mit Stolz.

Damit wird es Zeit, für ein Resumee, einen kleinen Rückblick in die letzten 12 Monate in das Leben mit einer "Fritte".

Als PeeWee Anfang Januar hier einzog, wirbelte sie im wahrsten Sinne des Wortes mein Leben durcheinander. Die Couch wurde als Rennbahn benutzt, Liegedecken mit Karacho durch die Gegend geschleudert (gut, um darin festsitzende Haare loszuwerden!), Kausachen wie Ochsenziemer wurden grundsätzlich wie lebende Beute behandelt, die erst gejagdt und dann raubtierhaft erbeutet werden mussten. Oder das schöne Hundebett, sauteuer, von einem schwedischen Hersteller, welches aus purem Übermut an die Wand gepfeffert wurde, daß ich dachte, meine Wohnung stürzt ein. Ich gebe zu, ich war manchesmal froh, daß wir BEIDE das überlebt haben. Manchmal - aber wirklich selten - wünschte ich mir meine himmlische Ruhe in meinen vier Wänden wieder zurück. Sollten die ganzen Zweifler doch Recht behalten? "Der Mali ist nix für Dich...wirst es schon sehen."

 

Nein, sie hatten nicht Recht! Der Mali ist perfekt. In Allem. Vorallem meine PeeWee. Ist ja wohl ein klarer Fall.

 

PeeWee hat, wie alle meine Hunde vorher, mehrere Namen, die aus den unterschiedlichsten Gründen entstanden sind.

 

Zum Einen wäre das schlicht und ergreifend: Peee! Ist kurz und prägnant. Bedarf keiner weiteren Erklärung. 

 

Ihr zweiter Name ist Frau Piepsinger oder auch nur Pieps, da sie von Beginn an in piepsender Weise ihr Futter zu sich nahm. Was besonders gut tut, wird bepiepst. Finde ich sehr charmant.

 

Piepsmuschel ist die Kombination aus dem charmanten Piepsen und meiner persönlichen Assoziation einer verrückten Muschel.

 

Gerne nenne ich sie auch meinen Goldhamster, da sie so ein goldenes Fell hat und die ungefähre Grösse eines Hamsters, ausgewachsen natürlich. Aus dem Goldhamster formte sich recht schnell der Muskelhamster, aufgrund ihres gestählten Körpers.

 

PeeWee hat eine grosse Leidenschaft: Insekten! Sitzt irgendwo eine Fliege im Haus, kann man sich gewiss sein, daß Misses Renfield diese findet und sich einverleibt. Damit wären wir bei ihren momentan letzten Kosenamen.

Faszinierend an Peee ist ihre Schnelligkeit und Motorik, was im Alltag aber auch zu etwas kuriosen Situationen führen kann.

Zum Einen ist sie mir schonmal von einer Sekunde auf die Nächste aus dem Bürofenster gehüpft, weil sie ihren Lieblingspostboten begrüssen wollte. Und bevor jetzt jemand erschrocken guckt: Erstens, das Fenster ist im Erdgeschoss und zweitens mag sie den Briefträger wirklich.

Ihre flinke Art verlangt von mir ein waches Auge, da sie schon mal dazu neigt, blitzschnell die Verfolgung von Vögeln, insbesondere den hier ansässigen Graugänsen, aufzunehmen. Oder auch mal besonders sportlichen Joggern oder Radfahrern. Sie liebt eben die Herausforderung.

Sie hat aber auch Umweltbewusstsein! Im Naturschutzgebiet werden grundsätzlich keine Mofafahrer toleriert! Auch hier staunte ich nicht schlecht, als sie von "just war sie noch hier" hinter dem verdutzten Mopedfahrer her war.

Ihr Umweltsinn spiegelt sich auch darin wieder, daß Flaschen - sei es nun Plastik oder Glas - aufgesammelt und mitgenommen werden. In ihrer Jugend sammelte sie auch Papiertaschentücher....und recycelte diese. Glücklicherweise haben wir diese Art der Müllbeseitigung abgestellt.

Meine flinke Umweltaktivistin ist auch sehr sozial mit Artgenossen.

Aufmüpfigen Rüden wäscht sie gerne mal den Kopf, aber setzt dabei nie ihre Zähne ein. Bei Hündinnen kann es schon mal zu kleinen Machtgeplänkel kommen, die sich aber deutlich abzeichnen und ich dann sofort eingreifen kann, bevor es zum Zickenkrieg kommt. Begegnungen mit fremden Hunden werden hellwach wahrgenommen, allerdings macht sie keinen Zinober, kläfft rum oder benimmt sich sonst in irgendeiner Weise daneben. Sie ist wirklich sehr angenehm mit anderen Hunden und geht einer Konfrontation auch eher aus dem Weg.

Bei der "Arbeit" ist sie mit Inbrunst bei der Sache. Sie hat den vielfach zitierten "will-to-please", den Drang immer und überall alles richtig machen zu wollen und das bitte PRONTO! Mir gefällt das ausserordentlich gut und hatte ich bei keinem meiner bisherigen Hunde. Sie lernt extrem schnell - leider auch schlechte Dinge, so daß sich Ausbildungsfehler meinerseits in nullkommanix eingebrannt haben und ich mich dann mühsam dran machen muss, diese auszubügeln. Aber es macht Spass. Sehr grossen Spass. Sie neigt auch hie und da mal dazu, aus purem Überschwang und Ungeduld ihre Zähnchen einzusetzen. Ruhe ist hier angebracht, damit das gelbe Pulverfass nicht vollends überkocht.

Sie hat aber auch eine sehr sanfte, liebevolle Seite. Die zeigt sie Zuhause, wenn es sonst nichts malitypisches zu tun gibt.

Sie ist extrem verschmust, liegt am liebsten auf mir drauf oder unter meiner Bettdecke, ganz nah an mir dran. Dabei macht sie wohlwollige Geräusche, ja man könnte es ein Grunzen nennen, und aus ihren Augen sprühen kleine rosa Herzchen.

Ich muss aber auch erwähnen, daß dieses Schmusen das erste halbe Jahr überhaupt nicht möglich war. Da hatte sie ihren Wahnsinn noch nicht im Griff und konnte nur eines: Beissen. Nicht schön, wenn man eigentlich kuscheln möchte. Aber sie hat es ja dann doch noch gelernt. Guter Hund.

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